Im Zentrum der Veranstaltung standen Fragen, die die Mitarbeitenden in den Einrichtungen bei ihrer täglichen Arbeit bewegen: Wie lassen sich Reha-Prozesse so gestalten, dass sie der Vielfalt und Komplexität kindlicher und jugendlicher Lebenswelten gerecht werden? Welche Rolle spielen Medien, Begleitpersonen und institutionelle Strukturen für gelingende Rehabilitationsverläufe? Wie können Fachkräfte mit herausforderndem Verhalten umgehen und dabei Ressourcenorientierung und Beziehungsgestaltung im Blick behalten?
Nach den Grußworten von Kerstin Griese, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales und Brigitte Gross, Direktorin der DRV Bund, die beide die Reha als wichtigen Pfeiler der gesundheitlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen hervorhoben, folgte die aufrüttelnde Keynote von Silke Müller. Die Schulleiterin, Niedersächsische Digitalbotschafterin und Bestseller-Autorin beschäftigt sich seit langem mit den digitalen Medien. Sie schilderte eindrücklich die Gefahren, denen Kinder und Jugendliche im Netz ausgeliefert sind und sprach über körperliche und seelische Folgeschäden der nachwachsenden Generation durch traumatisierende Inhalte, Rassismus und Missbrauch via TikTok & Co.. Die rasanten digitalen Veränderungsprozesse, so das Plädoyer von Müller, fordern die gesamte Gesellschaft - Familien, Bildung und Politik – zu einem schnellen gemeinsamen Handeln heraus. Dazu gehören u.a. politische Regulierungen und Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, die speziell auf die sozialen Netzwerke und Plattformen abzielen.
Die Stärkung von Ressourcen, das Einüben von Handlungssicherheit und das interdisziplinäre Entwickeln von tragfähigen Konzepten waren Themen des Impulsvortrags von Daniel Kieslinger, Geschäftsführer der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e.V. Kieslinger ging dabei der Frage nach wie Netzwerk orientiert und komplex Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche sein müssen, die als Systemsprenger:innen von Institution zu Institution weitergereicht werden.
Am zweiten Tag der Veranstaltung widmeten sich die Teilnehmenden in Workshops praxisnahen Fragestellungen. Antonia Walch, stellv. BDPK-Geschäftsführerin und Thomas Schmoltner, Verwaltungsleiter der KJF Klinik Alpenklinik Santa Maria stellten in ihrem Workshop das Thema „Abbrüche und Nicht-Antritte von Rehamaßnahmen – ein wirtschaftliches Risiko für die Kliniken! Wie können wir damit umgehen?“ in den Fokus. Weitere Arbeitsgruppen diskutierten zu Gewaltschutzkonzepten, Medienkompetenz oder Erwartungshaltungen von Eltern.
